Trends benennen – aber bitte ohne Trendnamen!
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Wer sich mit Namensfindung beschäftigt, blickt in die Zukunft. Denn der Name und die Markenstrategie sind immer der erste Schritt, lange bevor eine Innovation den Markt erreicht. Bevor das Design steht, bevor Kampagnen geplant werden – und oft, bevor Verbraucher überhaupt ahnen, dass sich eine Branche verändert.
Für uns als Agentur für Namensfindung ist das eine der spannendsten Seiten unseres Jobs: Wir erleben Trends, bevor sie sichtbar werden. Einer dieser Megatrends, der in unseren aktuellen Projekten eine Schlüsselrolle spielt, ist die Kreislaufwirtschaft. Die Idee, Rohstoffe so lange wie möglich im Umlauf zu halten, ist nicht neu – aber sie wird jetzt zur unternehmerischen Pflicht. Unternehmen müssen nicht nur ressourcenschonend handeln, sondern dies auch klar, verständlich und überzeugend kommunizieren. Genau hier setzt eine durchdachte Namensentwicklung an.
Warum Trends keine Trendnamen brauchen
Ein häufiger Fehler in der Brand Creation: Wenn ein Trend kommt, bekommen plötzlich alle neuen Produkte ähnliche Namen. Besonders im Nachhaltigkeitsbereich sieht man immer wieder generische Begriffe wie „Green“, „Eco“ oder „Re-” in den Markennamen. Das Problem? Solche Trendnamen sind austauschbar, schwer schützbar und schnell überholt.
Eine Marke muss mehr leisten als nur zu beschreiben, was sie tut – sie muss eine eigenständige Identität haben. Das bedeutet:
- Ein Markenname muss einzigartig sein: Beschreibende Begriffe kann jeder nutzen – echte Marken setzen sich durch Eigenständigkeit ab.
- Ein Markenname muss langfristig funktionieren: Trends kommen und gehen. Eine Marke bleibt.
- Ein Markenname muss Emotionen und Assoziationen wecken: Wer eine Geschichte erzählen will, braucht mehr als ein Schlagwort.
Drei Marken, die wir mit NOMEN entwickelt haben – und die Kreislaufwirtschaft vorantreiben
Unsere Arbeit zeigt: Nachhaltigkeit funktioniert nicht über vage Begriffe oder austauschbare Green Claims. Sie muss als fester Markenwert verankert sein. Drei aktuelle Beispiele, bei denen wir die Markenentwicklung mitgestaltet haben:
NEXIGEN® – Transparenz für die grüne Industrie
Kann Stahl nachhaltig sein? Klöckner & Co. macht es vor: Mit NEXIGEN® bringt das Unternehmen CO₂-reduzierte Stahl- und Metalllösungen auf den Markt – und setzt auf maximale Transparenz. Der Name NEXIGEN® vereint „Next“ und „Generation“ und vermittelt damit zwei zentrale Botschaften: Innovation für die nächste Generation und eine neue Denkweise in der Stahlbranche. Die Kombination aus Zukunftsorientierung und technischer Präzision macht den Namen besonders glaubwürdig.
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GROHE Everstream – Duschen neu gedacht
Ein Duschvorgang mit 75 % weniger Wasserverbrauch? Klingt revolutionär – ist es auch. Everstream von GROHE filtert und recycelt Wasser, spart Energie und macht nachhaltige Hygiene alltagstauglich. Der Name kombiniert „Ever“ (für Beständigkeit, Unendlichkeit) mit „Stream“ (für den Wasserfluss) – ein präzises Bild für den kontinuierlichen Wasserkreislauf. Die Eleganz der Wortschöpfung spiegelt den Premium-Charakter der Marke wider und macht das Konzept verständlich.
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PRONEXA – EPR Compliance leicht gemacht
Elektroschrott, Akkus, Verpackungen – Unternehmen tragen in Europa Verantwortung für die Sammlung und das Recycling der von ihnen in Verkehr gebrachten Produkte. Doch wer behält den Überblick über die komplexen Regularien in Bezug auf die sogenannte erweiterte Herstellerverantwortung (EPR/Extended Producer Responsibility)?
PRONEXA. Mit langjährigem und umfangreichem Know-how und einem herausragenden Partner-Netzwerk sowie einer digitalen Plattform, in der Kunden ihre europäischen Meldepflichten einfach und zentral an einem Ort erfüllen können (One-Stop-Shop Lösung). Der Name kombiniert „Proactive“ und „Producer Responsibility Organisations (PROs)“ mit „Next“ und symbolisiert damit die nächste Stufe im erweiterten Serviceportfolio des Unternehmens sowie die Verbindung (lat. Nexus) der führenden europäischen PROs in einem Netzwerk.
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Erfolgreiche Markennamen brauchen mehr als ein grünes Etikett
Nachhaltigkeit ist kein Verkaufsargument mehr, das Unternehmen optional für sich nutzen können – sie ist ein wirtschaftlicher und regulatorischer Imperativ. Doch während Produkte und Technologien sich rasant weiterentwickeln, bleibt eine starke Marke der konstante Anker, der Orientierung schafft.
Eine erfolgreiche Markennamen-Strategie muss Nachhaltigkeit nicht nur glaubwürdigvermitteln, sondern auch langfristig tragfähig sein. Wer sich auf generische Trendbegriffe verlässt, wird austauschbar. Wer es hingegen schafft, Nachhaltigkeit als strategischen Markenwert zu verankern, setzt sich dauerhaft von der Konkurrenz ab.
Unsere Erfahrung zeigt: Die erfolgreichsten Marken denken Nachhaltigkeit nicht als Kampagne, sondern als Identität. Dafür braucht es eine kluge Namensstruktur – und Namen, die mehr bieten als eine bloße Produktbeschreibung.
Du stehst vor einem Naming- oder Renaming-Prozess? Wir sind dein Sparringspartner für strategisches Naming. Kontaktiere uns unter info@nomen.de oder 0211 577 906-0