Markenanmeldungen: China unter den Top 3

par Nomen Deutschland | le September 7, 2018

Die Volksrepublik China macht ernst mit ihrer „China Brand Initiative“ und rückt die Marke in den Fokus. Mittlerweile rangiert das Reich der Mitte auf Platz 3 nach Markenanmeldungen bei Unionsmarken und IR-Marken.

Chinesische Marken sollen künftig die Welt erobern und damit das Prestigeprojekt „Neue Seidenstraße“ („One Belt, One Road“) – also den Auf- und Ausbau der interkontinentalen Handels- und Infrastrukturnetze – flankieren. China beabsichtigt, in den kommenden Jahrzehnten Handelskorridore zu 64 Ländern in Asien, Afrika und Europa zu erschließen. Im Zuge dessen rief die politische Führung in diesem Jahr auch die sogenannte „China-Brand-Initiative“ aus. Bereits bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland sandten chinesische Marken deshalb mit massiver Bandenwerbung und Sponsoring-Aktivitäten selbstbewusste Signale an die Welt aus.

Auch die steigende Zahl von Markenanmeldungen aus China bestätigt, dass sich das Land über eigene starke Marken definieren will. Eine Analyse der Düsseldorfer Namensagentur Nomen für das Jahr 2017 ergab: Bei den Anmeldezahlen für die sogenannten IR-Marken, die Markenschutz in über hundert Ländern weltweit gewährleisten, steht China inzwischen auf dem 3. Platz – eine Steigerung von 36 Prozent zum Vorjahr. Mehr Marken wurden nur von den Vereinigten Staaten und Deutschland eingereicht.

Auch bei den Unionsmarken kämpfen sich chinesische Unternehmen nach vorn. Hier steht China inzwischen ebenfalls auf Platz 3. Die meisten Unionsmarken wurden von Unternehmen aus Deutschland angemeldet, gefolgt von US-amerikanischen Unternehmen. Unionsmarken sind deshalb so beliebt, weil Unternehmen mit einer einzigen Anmeldung einen einheitlichen Markenschutz in allen Ländern der Europäischen Union erlangen.

 „Made in China“ steigert seinen Wert

Längst sind unter den wertvollsten Marken der Welt auch etliche chinesische. Das Markenranking BrandZ, das jährlich von dem britischen Marktforschungsunternehmen Kantar Millward Brown veröffentlicht wird, listet aktuell 14 chinesische Marken unter den Top 100, darunter Alibaba, Tencent, Baidu, Huawei, JD.com oder die China Construction Bank. Im Jahr 2006 war es nur eine einzige – der Telekommunikationsanbieter China Mobile. Wie das Handelsblatt berichtet, konnten chinesische Marken ihren Markenwert um 47 Prozent steigern. Dabei haben Technologiefirmen wie der Kurznachrichtendienst Tencent die Nase vorn.

 

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