E-Car-Naming: Deutsche Autohersteller mit den klarsten Namensstrategien
ong>Mercedes-Benz, Audi, Volkswagen – im internationalen Vergleich haben die E-Modellnamen dieser Autobauer einen besonders hohen Wiedererkennungswert. Sie haben frühzeitig markante Kürzel für sich beansprucht.
Asiatische Hersteller bevorzugen für ihre neuen Antriebstechnologien meist „sprechende“ Namen, also solche, die Wortcharakter haben und bestimmte Botschaften transportieren. Beispiele sind Honda Clarity oder Nissan Leaf. Auch sogenannte Kunstnamen, Fantasienamen ohne Bedeutung, kommen vor – etwa im Falle von Nissan Ariya oder Toyota Mirai. „Die Namen klingen jeweils gut und sind sicher auch auf die jeweilige Zielgruppe zugeschnitten. Sie sind jedoch wenig innovativ, sodass die Zukunftstechnologie nicht optimal zur Geltung kommt“, kommentiert Sybille Kircher, geschäftsführende Gesellschafterin der Düsseldorfer Namensagentur NOMEN International.
Angesichts des Elektromobilitätsbooms dürfte das erste E-Modell im jeweiligen Angebotsportfolio nie das letzte sein. Daher empfiehlt Markenexpertin Sybille Kircher die Entwicklung einer langfristig tragfähigen Namenssystematik. Wie das geht, zeigen Mercedes-Benz, Volkswagen und Audi.
[caption id="attachment_5984" align="alignright" width="300"] Quelle: Mercedes-Benz[/caption]
Namensstrategie bei Mercedes-Benz: EQ
Die Subbrand für E-Mobility ging 2016 an den Start. „Das Angebot von EQ umfasst alle künftigen, batterieelektrisch angetriebenen Automobile sowie die dazugehörigen Produkte und Dienstleistungen“, heißt es bei Mercedes-Benz. „Somit wird in dem immer größer werdenden Portfolio eine einfache und transparente Orientierung für die Kunden gewährleistet. Bei der Elektrifizierung des Antriebsstrangs folgt Mercedes-Benz einem ganzheitlichen Ansatz und entwickelt die Marke EQ mit einer Fahrzeugfamilie und einem ganzheitlichen Ökosystem, das neben dem reinen Fahrzeug ein umfassendes Angebot rund um die Elektromobilität enthält.“
Die Namenslogik:
- Alle PKW-Baureihen werden mit dem Markennamen EQ kombiniert
- Vorteil: Die Modelle können auf einen Blick als batterieelektrisch identifiziert werden (EQA, EQB, EQC, EQE, EQS).
- Nachteil: Deckt nicht die gesamte Produktrange ab; manche Modellnamen benötigen noch einen zusätzlichen Deskriptor, z. B. EQS SUV.
- Alle Modelle und ausgewählte Komponenten innerhalb der batterieelektrischen Baureihe erhalten das Kürzel ID., das mit Zahlen oder anderen Namensbestandteilen kombiniert wird (ID.3, ID.4, ID.5, ID.Buzz, ID.Charger, ID.Light).
- Vorteil: konsistent
- Nachteil: wenig emotional
- e-tron wird jeweils mit dem Modellnamen kombiniert und kann für weitere Antriebstechnologien flexibel weiterdekliniert werden (g-tron für Gasantrieb, h-tron für Wasserstoffantrieb).
- Vorteil: besonders differenzierungs- und ausdrucksstark („elektrisch“ + „elektronisch“)
- Nachteil: in Kombination mit den Modellnamen etwas lang