Laut einer aktuellen Studie haben ein Viertel der deutschen Unternehmen Sicherheitsbedenken. Die generische Bezeichnung “Cloud” verstärkt diese noch.
Beim Cloud Computing können Unternehmen die benötigten IT-Dienste (z. B. Rechenkapazität, Datenspeicher, Netzwerkkapazitäten oder auch fertige Software) von einem externen Anbieter anmieten. Die Anwendungen und Daten befinden sich in diesem Fall nicht mehr auf dem lokalen Rechner oder im Firmenrechenzentrum, sondern bildlich gesprochen in einer Wolke (engl.: “cloud”). Der Vorteil: Die Hard- oder Software muss nicht mehr selbst betrieben oder örtlich bereitgestellt werden, sondern kann bedarfsgerecht und flexibel genutzt werden.
Viele Unternehmen haben Sicherheitsbedenken
In der IT-Gemeinde wird das Thema allerdings kontrovers diskutiert. Die einen sehen darin die Zukunft der IT, die anderen haben vor allem Bedenken in punkto Sicherheit ihrer Netzwerke. Nach einer internationalen Umfrage von Kaspersky Lab schätzen mehr als ein Viertel der deutschen Unternehmen (27 Prozent) die Cloud als Bedrohung der eigenen IT-Sicherheit ein. Der internationale Durchschnitt liegt etwas darunter bei 23 Prozent. Noch skeptischer als die Deutschen sind die Franzosen (28 Prozent), wohingegen man sich in Spanien (15 Prozent) und Großbritannien (14 Prozent) die wenigsten Sorgen macht.
“Wolken”-Bild eignet sich nicht für Marketingzwecke
Die generische Bezeichnung “Cloud”, die Anfang der 2000er-Jahre durch Internet-Unternehmen wie Amazon, Google und Yahoo geprägt wurde, fördert die Sicherheitsbedenken sogar noch. Zwar ist das Wolken-Bild auf den ersten Blick gut gewählt, weil es einen virtuellen und hochkomplexen Sachverhalt greifbar macht. Doch einer genaueren Betrachtung hält es nicht stand, da die meisten Assoziationen rund um Wolken negativ sind. Wolken symbolisieren Regen, sind unbeständig, unberechenbar und diffus. Anbieter von Cloud-Services stehen daher vor einem Dilemma. Sollte der Begriff im Produktnamen auftauchen oder besser nicht? Auch wenn die Mehrheit der Deutschen bislang mit dem Begriff wenig anfangen kann, so ist er doch zumindest bei Insidern fest etabliert. Andererseits werden die negativen Assoziationen bestehen bleiben und jede negative Erfahrung mit einem Cloud-Service die Zweifel an der Datensicherheit weiter verstärken.