Schadet das Coronavirus COVID-19 der mexikanischen Biermarke Corona Extra? Bei der Namensgleichheit ist das erst einmal eine naheliegende Frage, die sich derzeit Markeninteressierte in aller Welt stellen. Dazu zählt auch die New Yorker Agentur 5W Public Relations, die kürzlich eine Telefonumfrage zu diesem Thema in Auftrag gab. Die zweifelhaften Ergebnisse dieser Umfrage geistern seitdem durch die Medienlandschaft und verbreiten hier und da Endzeitstimmung. Angeblich erleide die Biermarke wegen ihres Namens (span.: Krone) derzeit herbe Verluste. Vor allem US-Bürger, hieß es, würden beides miteinander in Zusammenhang bringen und die Marke daher meiden. 38 % der Befragten gaben an, dass sie nun „unter keinen Umständen“ Corona-Bier kaufen würden.
Glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast …
Der Haken an der Sache: Die erhobenen Zahlen sind unseriös. Denn laut der Fachzeitschrift W&V wurden gerade einmal 737 „biertrinkende Amerikaner“ angerufen – unabhängig davon, ob sie überhaupt jemals zuvor eine der Corona-Biersorten gekauft hatten und ob sie die Marke überhaupt kannten.
Tatsächlich verzeichnete die Markeninhaberin und weltgrößte Brauerei AB Inbev dem Handelsblatt zufolge zunächst deutliche Absatzrückgänge in China, der Wiege des Coronavirus. Inzwischen hat sich die Krise ausgeweitet. Allerdings liegt das nicht am angsteinflößenden Markennamen, sondern an einem weltweiten Shutdown, der für die gesamte Brauereibranche gravierende Folgen hat.
Kostenlose Werbung für die Marke
In den sozialen Netzwerken ist Corona Extra – in 180 Ländern eines der führenden importierten Premium-Biere – hingegen in aller Munde. Die weltweite Community reagiert mit Humor auf die Krise, zum Beispiel mit der Empfehlung, den Markennamen doch einfach in „Ebola Plus“ zu ändern. Ein Facebook-Fan bringt es auf den Punkt: „Corona is getting a lot of free advertising with this corona virus.“
Quellen:
https://www.wuv.de/medien/corona_bier_und_das_virus_keine_verwechslungsgefahr