Im Bereich des autonomen Fahrens sucht man herstellerdifferenzierende Namensstrategien und markante Namen noch vergeblich. Zu diesem Ergebnis kommt eine vergleichende Analyse der Düsseldorfer Namensagentur Nomen.
Stell dir vor, du hast ein innovatives Produkt – und keiner kriegt’s mit. So könnte man – wenn auch etwas überspitzt – das Dilemma der Autohersteller auf den Punkt bringen. Seit Jahren arbeitet die Branche an autonom fahrenden Fahrzeugen und das so erfolgreich, dass technisch bereits drei der insgesamt fünf Stufen umgesetzt sind. Ausgebremst wird das autonome Fahren derzeit vor allem von einer unklaren Rechtslage, denn zentrale Fragen sind bislang ungeklärt. Allen voran: Wer haftet bei Unfällen – der Fahrzeughalter oder der Hersteller? Wie gewährleistet man außerdem Datensicherheit, damit Dritte nicht auf das Auto zugreifen und es fremdsteuern können? Eine weitere Hürde sind die Bedenken der potenziellen Käufer. Eine US-amerikanische Studie ergab, dass weit mehr als die Hälfte der Befragten Angst hat, sich einem komplett eigenständig fahrenden Fahrzeug anzuvertrauen.
Dennoch ist es nur eine Frage der Zeit, bis offene rechtliche und technische Aspekte geklärt sind und die nächsten Innovationen vermarktet werden können. Einige Autohersteller, darunter Audi, BMW, Toyota, Hyundai und Volvo beabsichtigen, bis 2021 autonom fahrende Autos der Stufe 4 auf den Markt zu bringen. Das autonome Fahrzeug wird dann auf Landstraßen und im Stadtverkehr komplett die Kontrolle übernehmen. Es stoppt an roten Ampeln oder sucht sich einen Parkplatz – alles selbstständig. Der Fahrer muss selbst in Notfällen nicht mehr eingreifen.
So bahnbrechend die Technologien rund um das autonome Fahren sind – die dazugehörigen Namen sind es nicht. Das ergibt sich aus einer Vergleichsanalyse der Düsseldorfer Namensagentur Nomen von August 2018. Agenturchefin Sybille Kircher bescheinigt den bisher im Markt vorhandenen Namen fehlende Differenzierung und mangelnde emotionale Anziehungskraft. Zudem vermisst sie auf Seiten der Hersteller klare Leitlinien, wie das autonome Fahren zukünftig vermarktet werden soll. „Starke Markennamen, die das autonome Fahren positiv emotionalisieren und vorhandene Ängste mindern, sind Mangelware.“
Ergebnisse der Nomen Vergleichsanalyse
Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Namensgebung der Hersteller unterscheidet sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt kaum voneinander, d. h. die bestehenden Namen sind ähnlich und wegen ihres beschreibenden Charakters austauschbar. Es sind (noch) keine vertikalen Markenstrategien erkennbar, mit denen die einzelnen Hersteller ihre Innovationen über die verschiedenen Stufen hinweg als Ganzes trennscharf profilieren und namentlich schützen.
Die Ergebnisse im Detail:
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