Mercedes-Benz, Audi, Volkswagen – im internationalen Vergleich haben die E-Modellnamen dieser Autobauer einen besonders hohen Wiedererkennungswert. Sie haben frühzeitig markante Kürzel für sich beansprucht.
Asiatische Hersteller bevorzugen für ihre neuen Antriebstechnologien meist „sprechende“ Namen, also solche, die Wortcharakter haben und bestimmte Botschaften transportieren. Beispiele sind Honda Clarity oder Nissan Leaf. Auch sogenannte Kunstnamen, Fantasienamen ohne Bedeutung, kommen vor – etwa im Falle von Nissan Ariya oder Toyota Mirai. „Die Namen klingen jeweils gut und sind sicher auch auf die jeweilige Zielgruppe zugeschnitten. Sie sind jedoch wenig innovativ, sodass die Zukunftstechnologie nicht optimal zur Geltung kommt“, kommentiert Sybille Kircher, geschäftsführende Gesellschafterin der Düsseldorfer Namensagentur NOMEN International.
Angesichts des Elektromobilitätsbooms dürfte das erste E-Modell im jeweiligen Angebotsportfolio nie das letzte sein. Daher empfiehlt Markenexpertin Sybille Kircher die Entwicklung einer langfristig tragfähigen Namenssystematik. Wie das geht, zeigen Mercedes-Benz, Volkswagen und Audi.
Namensstrategie bei Mercedes-Benz: EQ
Die Subbrand für E-Mobility ging 2016 an den Start. „Das Angebot von EQ umfasst alle künftigen, batterieelektrisch angetriebenen Automobile sowie die dazugehörigen Produkte und Dienstleistungen“, heißt es bei Mercedes-Benz. „Somit wird in dem immer größer werdenden Portfolio eine einfache und transparente Orientierung für die Kunden gewährleistet. Bei der Elektrifizierung des Antriebsstrangs folgt Mercedes-Benz einem ganzheitlichen Ansatz und entwickelt die Marke EQ mit einer Fahrzeugfamilie und einem ganzheitlichen Ökosystem, das neben dem reinen Fahrzeug ein umfassendes Angebot rund um die Elektromobilität enthält.“
Die Namenslogik:
Namensstrategie bei Volkswagen: ID.
ID. heißt die eigenständige batterieelektrische Produktreihe im Portfolio der Marke Volkswagen. Der Konzern investiert im Rahmen seiner E-Offensive rund 35 Mrd. Euro. Konzernweit sind rund 70 reine E-Modelle bis 2030 geplant; allein die Marke Volkswagen will ab 2025 weltweit mehr als eine Million E-Autos pro Jahr verkaufen.
Die Namenslogik:
Namensstrategie bei Audi: e-tron
Bereits 2009 stellte Audi den Namen e-tron vor. Er kennzeichnet alle Modelle, die batterieelektrisch fahren.
Die Namenslogik:
„Die Benennungsstrategien von Mercedes-Benz, Audi und VW sind prägnant, in sich konsistent und vor allem flexibel erweiterbar auf künftige innovative Technologien“, so das Fazit von Nomen-Chefin Sybille Kircher. Zudem zahlen sie auf die Markenwerte und die Markenpositionierung der jeweiligen Dachmarke ein. Mercedes-Benz stellt mit der EQ-Namensfamilie „Emotion und Intelligenz“ in den Vordergrund, während sich VW mit der ID-Namensfamilie auf „intelligentes Design, Identität und visionäre Technologien“ fokussiert. Am markantesten ist die Namensstrategie von Audi: Mit e-tron prägt der Hersteller neben Tesla die eigenständigste und differenzierungsstärkste Marke im Bereich der Elektromobilität. Sie zahlt außerdem konsequent in die Markenpositionierung „Vorsprung durch Technik“ ein.
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