Total digital: Das Geheimnis erfolgreicher Apps

par Nomen Deutschland | le April 29, 2016

So geht die Zielgruppe erfolgreich ins Netz: Vier Tipps von NOMEN, worauf Sie bei der Namensfindung für Apps achten sollen.

Erstens: Markenschutz anstreben

Markennamen und Apps kommen heutzutage oft als Tandem daher: Bestehende Marken bringen meist früher oder später auch eine App auf den Markt. Und reine Apps werden im Erfolgsfall auch als Marke weitere Produkte anbieten. Der klassische Fall ist eine Spiele-App, unter der schließlich auch PC-Spiele, Bücher oder gebrandete Fan-Artikel vermarktet werden. Für die Namenswahl bedeutet das: Sich nicht zu nah an bestehende App-Namen anlehnen. Im App-Store werden ähnliche Namen zugelassen, beim Marken- und Patentamt haben sie dagegen keine Chance. Also lieber einen einzigartigen Namen entwickeln und – wie auch bei der Markenentwicklung – nach allen Regeln der Kunst im Vorfeld gründlich überprüfen.

Zweitens: Neugierig machen

Ein einzigartiger Name bietet doppelten Nutzen. Zum einen steigen die Chancen auf umfassenden Markenschutz. Zum anderen sind sie besser wahrnehmbar. Die langfristige Akzeptanz und Merkfähigkeit von Namen steigt, wenn sie neugierig machen. Ein gutes Beispiel liefert die Kult-App „Clash of Clans“. Im Vergleich hierzu wirkt Konkurrent „Total War Battles“ blass und langweilig. Auch das Live-Stream-Portal „YouNow“ von Google wird (obwohl es sich hier um den kleinen Bruder von YouTube handelt) deutlich weniger genutzt als der kreativere Wettbewerber „Twitch“ („Zucken“).

Drittens: Kreative Wortspiele und cooler Klang

Viele beliebte Apps unterstreichen ihren Innovationsgrad durch Wortwitz. Zwar wird dieser nicht überall und von jedermann verstanden, doch ein eingängiger Klang leistet ebenso gute Dienste. Das Paradebeispiel ist „Whatsapp“ – eine Verfremdung von „What’s up?“, was so viel heißt wie „Was geht?“. Nach dem gleichen Prinzip funktioniert auch der Instant-Messaging-Dienst „Snapchat“, eine Kombination aus „snapshot“ (Schnappschuss) und „chat“ oder „Pinterest“ – darin steckt „to pin“ (anheften) und „interest“. Auffällig ist, dass die erfolgreichsten App-Namen auf das Englische zurückgreifen. Nur in Ausnahmefällen findet man in den Top-Rankings mediterran klingende Namen. Und selbst das Videoportal Vimeo ist nichts anderes als ein Anagramm (Schüttelwort) des englischen Begriffs „Movie“. Übrigens fahren auch bestehende „Offline“-Marken mit einem kreativen Ansatz gut, z. B. Bosch mit der „Bosch Toolbox“-App für Handwerker. „Toolbox“ steht hier für den klassischen Werkzeugkasten und gleichzeitig für nützliche Online-Tools.

Viertens: Unverwechselbares Wording prägen

Neue Dienstleistungen prägen sich besonders gut ein, wenn zum (möglichst bildhaften Namen) auch noch ein marken-exklusives Wording mitgeliefert wird. Es muss nicht umfangreich sein, dafür aber einzigartig und originell. Twitter („zwitschern“) hat es vorgemacht mit „tweet“ („Piepser“) und „retweeten“. Auch der Community-Marktplatz für weltweite Übernachtungen Airbnb – übrigens eine Kurzform von „airbed (= Luftmatratze) and breakfast“ – macht seinen Markennamen durch ein flankierendes Wording noch unverwechselbarer. Hier erhielt das Logo zusätzlich einen eigenen Namen: Bélo. Der Name ist abgeleitet vom portugiesischen Adjektiv „schön“ und zugleich eine Verkürzung des Markenclaims „Belong anywhere.“ So wurden zusätzliche Kommunikationsanlässe geschaffen, etwa im Rahmen von Social Media-Kampagnen.