Bei Audi hat die größte Modell-Offensive der Unternehmensgeschichte begonnen. Bis 2025 sind mehr als 20 neue Modelle geplant, davon über zehn elektrisch. Den Anfang macht der Audi Q6 e-tron als das erste Serienmodell auf der neuen Premium Platform Electric (PPE). Damit geht der Autobauer setzt den nächsten Schritt in seiner Transformation zu einem Anbieter elektrischer Premiummobilität. Im Zuge dessen wird auch die Namensgebung aufgeräumt – wie und warum weiß unsere Geschäftsführerin Sybille, die mit NOMEN schon etliche Autonamen-Projekte begleitet hat.
Sybille, was ändert sich bei Audi im Hinblick auf die Namensgebung?
Audi hatte ja 2023 schon angekündigt, seine Namensgebung zu vereinfachen und Verbrenner- und Elektromodelle klar voneinander abzugrenzen. Künftig gilt: E-Autos haben gerade Zahlen und Verbrenner ungerade Zahlen in der Modellbezeichnung. Bisher waren ja die geraden Nummern für Limousinen und Kombis reserviert, während die ungeraden Zahlen Cross-overs und Schrägheck-Coupés markiert haben. Außerdem sollen die Doppelziffern an Audi-Hecks entfallen, die 2017 eingeführt worden waren. Beim Q6 e-tron ist das schon der Fall.
Der Namensbestandteil e-tron ist aber offenbar geblieben?
Genau. e-tron ist ein gut etablierter Begriff bei Audi für die Elektromotoren. Auch in Frankreich ist er trotz einiger negativer Feedbacks fest verankert. Es ist also die richtige Entscheidung, daran festzuhalten.
Welche Vorteile hat diese klare namentliche Trennung von Verbrennern und Elektromodellen?
Zum einen ist die neue Namenssystematik natürlich ein Schritt in Richtung Klarheit und Kundenorientierung. Zum anderen positioniert sich Audi durch die Restrukturierung auch als eine innovative Premiummarke.
Inwiefern untermauert die neue Nomenklatur den Premiumanspruch von Audi?
Die kurze, einfache und einprägsame Benennung, die auf der bisherigen Namensgebung fußt, lässt die Marke Audi noch mehr strahlen. So kommen der Premiumanspruch, die Souveränität und Einzigartigkeit der Marke deutlich zur Geltung. Ergänzende Namenszusätze lenken dagegen von der Marke ab und sorgen eher für Verwässerung.
Wie sieht es juristisch aus – wie schafft es Audi, einzelne Buchstaben für sich beanspruchen? Sind sie nicht freihaltebedürftig?
Auch Buchstaben können geschützt werden. Es ist meist ein langer Weg, bis der Buchstabe markenrechtlich sauber abgesichert ist. Bei Audi sind ja die Buchstaben schon und lange in Benutzung und daher sicher auch bereits gut geschützt.
Wie begeistert man Kunden, die an ein altes Namenssystem gewöhnt waren, für ein neues? Immerhin wird ja zum Beispiel die neue Generation des Audi A4 mit Verbrennungsmotor nicht mehr A4, sondern A5 heißen, während der A6 mit Verbrennern zum A7 wird.
Das neue Namenssystem lässt sich wunderbar erläutern. Die Kunden werden das Namenssystem schnell aufgreifen und akzeptieren. Am Ende kaufen sie die Marke Audi und sind stolz darauf, Besitzer eines innovativen und fortschrittlichen Automodells zu sein.